Über ein Thema wird noch sehr wenig gesprochen und doch beschäftigt es uns alle gleichermaßen: die Ablösung von den eigenen Eltern. Jede*r von uns war mal Kind, ist herangewachsen und ist nun erwachsen. Und gleichzeitig, egal wie alt wir werden, bleiben wir immer das Kind unserer Eltern. Daraus kann ein unglaubliches Spannungsfeld entstehen, das uns in unseren Beziehungen etwas orientierungslos umherirren lässt – nicht nur in der Beziehung zu den Eltern. Vor allem dann, wenn die Ablösung nicht ausreichend erfolgt ist. Was Ablösung genau bedeutet, welche Auswirkungen das konkret haben kann und welche Fragen und Gedanken euch dazu beschäftigen, darüber geht es in diesem Beitrag.
Falls du den Beitrag lieber hören statt lesen willst, dann findest du hier die Podcastfolge „Kinder schulden Eltern nichts – Über die Ablösung von den eigenen Eltern“:
Was bedeutet Ablösung?
Schauen wir uns erstmal an, was mit Ablösung überhaupt gemeint ist. Sehr viele Menschen denken, dass es sich um einen Kontakt- bzw. Beziehungsabbruch handelt, also dass wir uns komplett von den eigenen Eltern distanzieren müssen. Dem ist aber nicht so. Ja, es KANN sein, dass die Beziehung zu den eigenen Eltern so stark belastet ist, dass eine Ablösung nur mit einem Kontaktabbruch gelingt. Das ist allerdings nicht die Regel.
Ablösung bedeutet vielmehr, dass wir anfangen, unser eigenes Leben zu leben, dass wir dafür Verantwortung übernehmen. Das heißt ganz konkret:
- Wir erkennen unsere Bedürfnisse und Grenzen und stehen für sie ein.
- Wir formulieren eigene Ziele und Wünsche und verfolgen sie oder lassen sich auch wieder ziehen, wenn wir merken, dass sie nicht mehr zu uns passen.
Je besser uns all das gelingt, umso unabhängiger machen wir uns von unseren Eltern. Eltern, die bis zu einem gewissen Punkt in unserem Leben ja für unsere Bedürfnisse und Grenzen zuständig waren. Eltern, die Entscheidungen für uns getroffen haben.
Jetzt treffen wir die Entscheidungen selbst und zwar auch dann, wenn die Eltern damit nicht einverstanden sind. Zum Beispiel die Wahl unseres Berufes oder des Partners/der Partnerin. Oder die Entscheidung, keine Kinder zu bekommen. All das sind ja sehr individuelle Entscheidungen im Leben eines Menschen. Wer vollständig von den eigenen Eltern abgelöst ist, kann diese frei treffen. Leider gelingt das sehr wenigen Menschen, denn sie sind immer noch mit ihren Eltern verstrickt.
Wie können solche Verstrickungen aussehen?
Auf der einen Seite gibt es elterliche Aufträge, in denen wir festhängen und zwar ohne das zu merken. Denn: Diese Aufträge sind nicht immer klar ausgesprochen und auch unseren Eltern oft gar nicht so richtig bewusst. Manchmal sind es auch Aufträge, die sie selbst von ihren Eltern bekommen haben. Das heißt, der Auftrag befindet sich schon länger im Familiensystem und wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Wie können solche Aufträge lauten? Ein sehr griffiges Beispiel ist: „Mach mich stolz!“ Der Auftrag kann bspw. mit der Erwartung verknüpft sein, in die beruflichen Fußstapfen der Eltern zu treten. Oder mit dem Wunsch, einen ganz bestimmten Karriereweg einzuschlagen. Möglicherweise eine Karriere, die dem Elternteil selbst versagt war, weil die notwendigen Ressourcen fehlten.
Dahinter verbirgt sich auch ein „Mach es besser als ich!“ oder ein „Wenn ich es schon nicht haben konnte, sollst du es haben“. Hinter diesen Botschaften steckt meist eine positive Absicht und zwar jene, dass es das eigene Kind besser haben soll. Das Problem an der Sache ist, dass Eltern – und das betrifft auch uns – sich gerne dabei überschätzen zu wissen, was gut oder besser für ihr Kind genau bedeutet. Es ist eben IHRE Vorstellung von gut oder besser, die sie als Maßstab anlegen. Diese Vorstellung führt dazu, dass sie übersehen, was ihr Kind eigentlich will und braucht.
Ein weiteres Beispiel für einen elterlichen Auftrag: „Mach mich glücklich!“. Dieser Auftrag ist etwas schwerer zu fassen, weil er sich in vielfältigen Situationen zeigen kann. Und das kann schon bei kleinen Kindern losgehen. Dann, wenn Eltern Erwartungen an sie stellen, die diese nicht erfüllen können, und dann schlecht gelaunt sind. Oder wenn Kinder als Ersatz für einen eigenen Mangel genutzt werden, z.B. im Falle einer Trennung. Plötzlich müssen sie die entstandene Lücke füllen und übernehmen dadurch viel mehr Verantwortung als ihnen gut tut. Oder auch die Erwartung an die erwachsenen Kinder, doch bitte Kinder zu bekommen, weil es für das eigene Lebensglück wichtig ist, Großmutter/Großvater zu werden. Ja, auch das ist so ein Auftrag, der lautet „Mach mich glücklich!“.
Ganz schwierig sind die Aufträge dann, wenn sie doppeldeutig sind und sich ihre Botschaften quasi widersprechen. So etwas wie „Mach Karriere und sei erfolgreich, aber bleib abhängig von uns!“. Das ist nicht erfüllbar, denn wenn wir versuchen, den einen Auftrag zu erfüllen, scheitern wir beim anderen. Und damit scheitert auch die Ablösung, wir kommen aus der Nummer nicht raus.
Neben diesen elterlichen Aufträgen in Richtung Kind gibt es aber auch Erwartungen, die wir wiederum an unsere Eltern haben. Erwartungen, die sie nicht erfüllen können oder wollen, aus welchen Gründen auch immer. Und von Kindesseite sind sie mit ganz viel Hoffen verbunden. Wir wollen gesehen und wertgeschätzt werden. Wir wünschen uns Lob und Anerkennung für das, was wir erreicht haben bzw. tagtäglich leisten. Oft handelt es sich um das tieferliegende Bedürfnis, bedingungslos geliebt zu werden – und zwar von den eigenen Eltern. Also etwas, das wir vor allem als Kind gebraucht hätten und nicht in dieser Form bekommen haben. Diese Sehnsucht, wenn wir sie uns nicht bewusst machen, bleibt und führt z.B. dazu, dass wir unseren Eltern immer wieder aufs Neue eine Chance geben. Weil wir hoffen, dass sie dieses Mal endlich so sind, wie wir uns das immer gewünscht haben.
Diese Hoffnungen loszulassen, kann ein schmerzhafter Prozess sein. Zu erkennen, unsere Eltern sind nicht perfekt, sie waren es nicht und müssen es nicht sein, ist nicht einfach. Wer hätte denn nicht gerne perfekte Eltern? Allerdings bleibt ihnen mit dieser Messlatte nichts anderes übrig, als uns immer wieder zu enttäuschen. Wenn wir unsere Erwartungen an sie loslassen können, dann ist das das Ende der Täuschung. Dann haben wir die Chance, sie so zu sehen, wie sie wirklich sind mit all ihren Ecken und Kanten. Ob wir diese mögen oder nicht. Und das gibt uns letztendlich die Chance, unabhängig zu werden und selbstbestimmt unseren Weg zu gehen.
Warum ist das mit der Ablösung eigentlich so schwer?
Jetzt könnte man nicken und sagen „Ok, verstanden. Dann lasse ich meine Erwartungen los und ziehe mich auch aus den elterlichen Aufträgen raus“. Aber das ist nicht so leicht. Vielleicht ist es für dich kognitiv klar, was ich dir bis hierher erklärt habe. Das bedeutet nicht, dass du es auch schon fühlen kannst. Denn hier sind sehr starke Gefühle im Spiel. Gefühle wie Schuld und Scham, da ist Enttäuschung oder Traurigkeit. All diese Gefühle lassen sich nicht mit Argumenten und Erklärungen wegwischen, egal, wie gut sie sind. Wir dürfen auch nicht vergessen, wie lange uns diese Gefühle schon begleiten, teilweise Jahrzehnte.
Und gerade, wenn wir so etwas wie Scham empfinden, wird es richtig schwer. Weil das Gefühl von Scham dazu führt, dass wir am liebsten die Flucht ergreifen. Es kann wirklich sehr unangenehm werden. Ich rede hier nicht von Scham im Sinne einer leichten Verlegenheit, sondern von Demütigung, die z.B. hervorgerufen wird, wenn Eltern sehr verärgert oder mit Liebesentzug auf ihr Kind reagieren. Niemand möchte das länger ertragen müssen als nötig. Also vermeiden wir das, auch die Gedanken an solche Situationen und mögliche Auslöser, was dazu führt, dass wir uns die Verstrickungen gar nicht erst bewusst machen. Und was unsichtbar ist, kann auch nicht bearbeitet und eingeordnet werden.
Wie können wir uns mit der eigenen Ablösung auseinandersetzen?
Wenn das Thema im Coaching auftaucht, sage ich öfter mal den Satz „Kinder schulden ihren Eltern nichts“ und ernte dabei sehr unterschiedliche Reaktionen. Es gibt Menschen, die in dem Moment einfach nur anfangen zu weinen, weil ihnen klar wird, wie schwer dieses Schuldgefühl wiegt und wie sehr es sie in ihrem Leben beeinflusst.
Andere wiederum antworten mit einem „Ja, aber…“ also bspw. „Ja, aber meine Eltern haben sich doch um mich gekümmert und jetzt muss ich mich um sie kümmern.“. Und natürlich kann sich jede*r um die eigenen Eltern kümmern, wenn diese älter werden und gebrechlicher und immer mehr auf Unterstützung angewiesen sind. Es macht nur einen großen Unterschied, ob das aus einem Pflicht- bzw. Schuldgefühl heraus passiert, weil ich meine etwas zurückzahlen zu müssen oder ob ich mich wirklich aus freien Stücken und somit selbstbestimmt dafür entscheiden kann. Im Idealfall trifft Letzteres zu.
Der Satz „Kinder schulden ihren Eltern nichts“ klingt hart, dabei ist er einfach nur klar und in meinen Augen eine echte Chance. Und zwar nicht nur für uns, die wir heute erwachsen und Eltern sind, sondern auch für unsere Eltern. Denn eines müssen wir verstehen und verinnerlichen: Auch unsere Eltern sind vermutlich in den wenigsten Fällen ausreichend abgelöst von ihren Eltern. Das heißt, auch sie bringen elterliche Aufträge mit, die ihnen nicht bewusst sind und die ihre Beziehungen u.a. die zu uns belasten. Auch sie haben oder hatten unrealistische Erwartungen an ihre Eltern, die immer wieder enttäuscht wurden.
Auf Instagram schrieb eine Followerin, dass ihre Mutter von ihr sowas wie eine Absolution erwartet für die Fehler, die sie gemacht hat. Sie hätte es ja immer nur gut gemeint. Das Problem ist: Kinder – egal, wie alt sie sind – können diese Absolution nicht geben. Da liegt eine Verantwortung beim Kind, die dort nicht hingehört, eine klassische Verantwortungsverschiebung. Das ist eine überzogene Erwartung, die das eigene Kind überfordert, auch wenn es bereits erwachsen ist und vielleicht selber Familie hat.
Und selbst wenn es dem Kind möglich wäre, diese Absolution zu geben: Es würde der Mutter dabei vermutlich nur bedingt besser gehen. Warum? Weil am Ende in ihr auch „nur“ ein Kind steckt, das bedingungslos geliebt werden möchte. Und ihr diese bedingungslose Liebe zu geben, das wäre Aufgabe IHRER Eltern gewesen. Es ist nicht die Aufgabe ihres Kindes.
Eine andere Followerin hat mir geschrieben: „Wie kann ich mich aus den alten „Spielchen“ lösen? Meine Emotionen schalten immer auf Autopilot.“. Und diese Nachricht weist auf etwas Bedeutendes hin: Über Jahre, ja sogar Jahrzehnte schleicht sich eine ungesunde Dynamik ein, ein Muster, wie wir mit unseren Eltern umgehen und sie mit uns. Der genannte Autopilot kann bspw. eine Reaktion auf Überforderung und Stress sein. Weil wir mit diesen Aufträgen, auch wenn sie uns gar nicht bewusst sind, überfordert sind. Autopilot kann dann bedeuten, dass eines der drei typischen Reaktionsmuster auf Stress anläuft: Fight, Flight, Freeze. Also entweder gehen wir in den Widerstand und der Konflikt verschärft sich oder wir suchen schnellstmöglich das Weite, indem wir z.B. bestimmte Themen vermeiden oder wir frieren innerlich ein.
Wir können uns mit unserer eigenen Ablösungsgeschichte auseinandersetzen, indem wir uns die Muster allmählich bewusst machen, indem wir hinschauen, wem welche Verantwortung gehört und indem wir sie auch dort belassen oder ganz aktiv zurückgeben.
Ein Anfang können folgende Sätze sein: „Ich schulde meinen Eltern nichts.“ und „Meine Eltern sind fehlbar, wie jeder Mensch.“. Solche Sätze können helfen, dass wir loslassen: Von unausgesprochenen Aufträgen, von überzogenen Erwartungen, von immer wieder enttäuschten Hoffnungen.
Abschließend möchte ich noch auf eine Frage eingehen:
Warum ist das Thema so wichtig für uns Eltern?
Wie gut die Ablösung von den eigenen Eltern gelingt, ist erstmal für jeden Menschen und dessen Leben wichtig, unabhängig davon, ob er oder sie selber Kinder bekommt. Allerdings kommt mit den eigenen Kindern nochmal eine neue Ebene dazu, die wir im Blick haben sollten. Denn die eigene Ablösung hat mögliche Auswirkungen auf die Beziehung zu unseren Kindern.
So kann es sein, dass wir aufgrund einer Mangelerfahrung, die wir selbst erlebt haben, unbewusst und ohne es zu wollen unsere Kinder belasten. Jetzt sind sie es, die uns ihre Liebe beweisen müssen, die uns stolz und glücklich machen sollen. Ich weiß, dass sich da innerlich ganz schnell Widerstand melden kann, wenn ich das sage. Sowas wie „Mein Kind ist gut, wie es ist. Es muss mich nicht stolz machen.“. Und doch sagen und vermitteln wir genau das immer wieder im Alltag „Ich bin stolz, dass du eine so gute Note geschrieben hast“ oder „Es macht mich glücklich, dass du so viele Freunde in der neuen Schule gefunden hast“.
Darf man das jetzt nicht mehr sagen? Doch, darf man. Aber wir dürfen uns einfach immer wieder bewusst machen, aus welcher Motivation heraus wir das TATSÄCHLICH tun bzw. was mit und in uns passiert, wenn es anders läuft, wenn die Noten schlechter werden oder das eigene Kind Schwierigkeiten hat, Kontakte zu knüpfen. Dann merken wir vielleicht doch, dass WIR unglücklich werden, dann spüren WIR eine Traurigkeit.
Und es ist nicht selten so, dass wir auf ein eigenes Thema stoßen, aus unserer Kindheit oder Jugend, das mit unserem Kind im Hier und Jetzt rein gar nichts zu tun hat. Wenn wir das nicht anschauen und uns bewusst machen, entsteht möglicherweise eine ungesunde Dynamik von Schuld und Wiedergutmachung bei unseren Kindern. Und es führt dazu, dass wir unsere Kinder und ihre Bedürfnisse übersehen. Die Geschichte wiederholt sich.
Aber nicht nur auf die Beziehung zu unserem Kind, sondern auch zu unserem Partner/unserer Partnerin hat die Ablösung von den eigenen Eltern einen Einfluss. Und zwar im doppelten Sinne, da der Partner/die Partnerin ja auch Eltern hat und eigene Ablösungsthemen mitbringt.
Ich nenne mal ein konkretes Beispiel, das ich schon im Coaching mit mehreren Elternpaaren hatte: Immer wenn das Paar mit den Kindern zu seinen Eltern fährt, gibt es richtig Streit zwischen dem Paar. Weil seine Eltern sich in die Erziehung der Kinder einmischen und ihre Meinung darüber hauptsächlich an die Schwiegertochter adressieren. Ihr Partner steht in solchen Momenten meist schweigend daneben. Sie fühlt sich allein gelassen und ein Stück weit verraten, weil er nicht zu ihr hält, und er ist total zerrissen zwischen seinen Eltern und seiner Frau. Er hat das Gefühl, dass er sich für eine Seite entscheiden MUSS und eigentlich nur verlieren kann, weil immer irgendwer auf ihn sauer ist. Sein Schweigen ist eine Stressreaktion, er erstarrt in der Situation quasi, weil er völlig überfordert ist damit.
Was macht es ihm jetzt so schwer, sich klar und entschlossen an die Seite seiner Frau zu stellen und den eigenen Eltern zu sagen, dass sie sich aus gutem Grund für genau diesen Weg entschieden haben? Er kann sich von seinen Eltern nicht unabhängig machen, weil er noch in einen Auftrag verstrickt ist. Dieser Auftrag kann bspw. lauten „Wenn du nicht für uns bist, bist du gegen uns!“, d.h. Widerworte sind nicht geduldet.
Die Eltern erheben sich immer noch über ihren Sohn und erwarten seine volle Loyalität. Eine falsch verstandene Loyalität. Denn nur weil ich jemand anderem nicht nach dem Mund rede, heißt das nicht automatisch, dass ich gegen ihn bin. Und würden wir jetzt weitergehen und auf seine Eltern schauen, lassen sich da vermutlich auch Aufträge finden. Aufträge, die sie immer noch zu erfüllen versuchen und dabei immer wieder scheitern. Aber wir lassen das an dieser Stelle, damit es nicht zu kompliziert wird.
Vielleicht habt ihr das auch schon mal erlebt oder erlebt es immer wieder: Ihr besucht eure Eltern und verhaltet euch plötzlich anders. Oder ihr besucht die Schwiegereltern und euer Partner/eure Partnerin verändert ihr Verhalten. Das können Hinweise darauf sein, dass die Ablösung von den eigenen Eltern noch nicht komplett erfolgt ist, dass Aufträge und Erwartungen im Raum sind, die die aktuelle Situation teilweise enorm belasten, obwohl sie da eigentlich gar nicht hingehören. Dann könnte das ein guter Punkt sein, um mal die Ablösung zu den eigenen Eltern anzuschauen, mögliche elterliche Aufträge sichtbar zu machen, aber auch die eigenen Erwartungen an die Eltern kritisch zu hinterfragen.
Das könnt ihr in Eigenregie machen. Oder ihr holt euch entsprechende Unterstützung holen z.B. im Rahmen eines Coachings oder einer Therapie. Was ich in dem Fall sehr empfehle und mit meinen Klient*innen gerne mache, ist ein Genogramm. Dabei handelt es sich um eine Art Familienstammbaum mit vielen Informationen zu den einzelnen Mitgliedern eines Familiensystems. Dabei werden alle Daten, die zur Verfügung stehen, nach einem bestimmten Schema visualisiert. So werden Beziehungsdynamiken deutlich, aber auch Muster und Zusammenhänge, die uns in unserer Elternrolle stark beeinflussen. Hier kannst du mehr über die Genogrammarbeit erfahren, wenn dich das Thema interessiert.
Zum Abschluss möchte ich dir wie immer eine ganz konkrete Frage mitgeben, die du dir jetzt oder in einer ruhigen Minute beantworten kannst. Heute habe ich folgende Frage für dich:
In welchen Situationen vermutest du eine mögliche Verstrickung mit deinen Eltern? Wo gibt es vielleicht einen wiederkehrenden Konflikt, der dich belastet, den du aber nicht so recht verstehst?
Vielleicht magst du dir ein paar Gedanken dazu aufschreiben. Ich wünsche dir jedenfalls spannende Erkenntnisse und freue mich, wenn du sie mit mir teilst.
Bleibt rosa.
Eure Ramona